Tom:

"Dann fangen wir mal gleich mit den zwei Begriffen Forderungen und Verbindlichkeiten an, die bringe ich immer durcheinander."

Eddi:

"Eine Forderung entsteht immer dann, wenn ein Kunde eine Rechnung für gelieferte Waren oder Dienstleistungen schicken. Hier ist nicht nur der gesamte Rechnungsbetrag angegeben, sondern auch bis wann er zu zahlen, in der Regel zu überweisen, hat. Dies nennt man auch Zahlungsziel."

Tom:

"O.k., das waren Forderungen. Die Verbindlichkeiten sind damit aber noch nicht erklärt."

Eddi:

"Bei Verbindlichkeiten ist es quasi genau andersrum. Und zwar entstehen für uns Verbindlichkeiten, wenn wir Waren bei einem Lieferanten kaufen und erst mal eine Rechnung erhalten. Nun haben wir auch ein Zahlungsziel bis wann wir den Rechnungsbetrag zu überweisen haben."

Tom:

"Jetzt würde ich gerne noch mal bei der Invenntur den Unterschied zwischen einer körperlichen und einer nichtkörperlichen Bestandsaufnahme des Vermögens wissen."

Eddi:

"Körperliche Inventur geschieht durch Messen, Zählen, Wiegen mit Angabe der Menge, Art und des Werts. Bei der nichtkörperlichen Inventur macht man das gleiche mit "Sachen", die man aber nicht wirklich anfassen kann. Also vor allem bei Forderungen und Verbindlichkeiten."

Tom:

"Ich habe letztens auch mal was von einer Buchinventur in der Zeitung gelesen."

Eddi:

"Die Auflistunge von Verbindlichkeiten und Forderungen nennt man Buchinventur, weil man sie nur durch Belege nachweisen kann. Diese sind dann bspw. Rechnungen, Quittungen und Kontoauszüge."

Tom:

"Kommen wir noch mal zur Bilanz. Hier wird ja in Anlage- und Umlaufvermögen unterteilt."

Eddi:

"Das Anlagevermögen, also z.B. Gebäude und Maschinen, sind Vermögensgegenstände, die länger im Unternehmen bleiben. Diese werden in der Bilanz danach aufgelistet, wie lange ein Vermögensgegenstand normalerweise im Unternehmen verbleibt (bspw. Grundstück länger als eine Maschine). Beim Umlaufvermögen werden Vermögensgegenstände erfasst, die nicht lange im Unternehmen verbleiben oder sich aber in der Höhe ständig ändern (bspw. hat man jeden Tag einen anderen Kontostand). Hier wird danach geordnet, wie schnell sich etwas in Geld umwandeln lässt. Es wird nach der Liquidität geordnet. Deswegen steht bspw. ganz unten erst das Bankguthaben und danach der Kassenbestand."

Tom:

"Schon wieder ein neuer Begriff: Liquidität ???"

Eddi:

"Unter Liquidität versteht man die Zahlungsfähigkeit und meint damit flüssige Mittel. Den Ausspruch "'Bist du flüssig?' - also 'Hast du Bargeld?' kennst du bestimmt."

Tom:

"Eine wahnsinnig komplizierte Sache ist für mich diese Geschichte mit dem Eigenkapital bzw. dem Reinvermögen, was ja das gleiche ist."

Eddi:

"Wenn du das gesamte Vermögen, also Anlagevermögen + Umlaufvermögen, zusammenrechnest und dann alle Schulden abziehst, ergibt sich das Reinvermögen, also das Eigenkapital."

Tom:

"Und wo liegt dann genau der Unterschied zwischen Inventar und Bilanz?"

Eddi:

"Ein Inventar ist eine sehr ausführliche Auflistung aller Vermögensgegenstände eines Unternehmens, die man durch eine Inventur ermittelt. Die Bilanz ist auch eine Auflistung, allerdings um einiges kürzer, um schnell eine Übersicht zu erhalten. Es werden hierbei bspw. beim Posten Fuhrpark alle Autos und Lieferwagen zu einem Wert zusammengefasst."

Tom:

"Und bei der Bilanz tauchen ja noch oben die Begriffe Aktiva und Passiva auf..."

Eddi:

"Die linke Seite der Bilanz nennt man die Aktivseite. Hier wird das Vermögen aufgelistet, also was wir mit unserem Kapital gemacht haben. Man spricht deshalb von der Mittelverwendung."

Tom:

"Und auf der Passivseite steht demnach das Kapital?"

Eddi:

"Genau! Hier wird aufgelistet woher das Kapital kommt, also die Kapitalquellen. Hierbei kann es sich sowohl um Eigenkapital als auch um geliehenes Kapital, also Fremdkapital, handeln."

Tom:

"In der Bilanz wird das Fremdkapital aber doch noch weiter untergliedert, oder?"

Eddi:

"Richtig! Hier unterscheidet man noch zwischen langfristigen und kurzfristigen Schulden, also je nach dem, wann die Schulden zurückgezahlt werden müssen. Und dann wird noch zusätzlich unterschieden bei wem man die Schulden zurückzahlen muss, also bspw. bei der Bank oder bei Lieferanten."

Tom:

"O.k., du hast gleich deine Ruhe vor mir ;-). Aber eine Frage habe ich da noch: Und zwar: Warum ist es so wichtig, dass der Unternehmer die Bilanz persönlich unterschreibt?"

Eddi:

"Es kann schnell mal auftreten, dass es Unstimmigkeiten in der Buchführung gibt. Wenn der Unternehmer selber unterschrieben hat, kann er sich nachher vor Gericht bei falscher Bilanzierung nicht herausreden, er habe nichts gewusst, und seine Buchhalter dafür verantwortlich machen."